Gamification

Was wird im Marketing unter “Gamification“ verstanden? Wo wird Gamification im B2B Marketing eingesetzt – und ist es sinnvoll das zu tun?

We are all born with a desire to play games“[1]

Aus diesen Worten wird deutlich, dass der Mensch von Natur aus gerne Spiele spielt. Unter Gamification selbst versteht Michael Sailer Folgendes: „Gamification (von engl. „game“: „Spiel“) ist die Übertragung von spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zusammenhänge“[2].        
Die Nutzer von Gamification-Anwendungen erhalten für bestimmte Leistungen Punkte und Trophäen und erlangen im Profil einen Fortschritt. Wenn Unternehmen sich dafür entscheiden Spiel und Arbeit miteinander zu verknüpfen, dann können unterschiedliche Ziele daraus resultieren. Diese können von Umsatzsteigerung über Kundenakquise bis hin zur Kundenbindung formuliert werden.[3]
Ein erfolgreiches Implementierungsbeispiel von Gamification im B2B ist die SAP Community. Diese vorreiter Plattform dient zur Hilfe unter Usern. Nutzer können Fragen in eine Comunity stellen, „Spieler“ die die Fragen beantworten erhalten einen verbesserten Expertenstatus.[4] Somit wird der Gruppenzusammenhang gestärkt und Zeit und Kosten eingespart.     
Jedoch ist der Einsatz von Gamification nicht die eine Lösung für jede Problemstellung im B2B. Unternehmen sollten im Vorfeld einen Anforderungsfragenkatalog beantworten. Nur wenn dieser Fragenkatalog positiv beantwortet wird kann eine gute Gamification-Anwendung entwickelt werden.[5]

 

Anforderungen die eine Gamifikation-Anwendung unbedingt besitzen muss lassen sich in drei Faktoren herunterbrechen. Um Beispielhaft Kunden zu guten Kunden zu machen bedarf es mehr als nur einen Punktestand oder Trophäen. Die Spielerfahrung muss den Nutzer fesseln, die Herausforderung muss ein echtes Interesse erzeugen und das Verlangen erzeugen bis am Ende dabei bleiben zu wollen. Wenn diese Kriterien beachtet werden, kann ein erfolgreiche Gamification-Anwendung garantiert werden.[6]   
Als grundsätzlichen Vorteil ist die Erhöhung der Motivation der Mitarbeiter zu nennen. Hierbei kann der einzelne Mitarbeiter oder eine ganze Gruppe im Fokus stehen. Ein Nachteil wäre, dass die Mitarbeiter nur kurzzeitig motiviert werden und ein langfristiger Einsatz scheitern würde. Außerdem besteht beim Einsatz von Gamification die Gefahr, dass Mitarbeiter einen zu hohen Leistungsdruck verspüren.[7] Eine gut durchdachte Strategie ist somit beim Entwickeln von Gamification-Anwendungen im B2B zwingend notwendig.

 

[1] Vgl. cdn2.hubspot.net ([online] 2016), verfügbar unter: < http://cdn2.hubspot.net/hub/317996/file-397237611-pdf/documents/gamification_v3.pdf>, Zugriff am 16.11.2016.

[2] Vgl. Sailer, Michael: Die Wirkung von Gamification auf Motivation und Leistung, empirische Studien im Kontext manueller Arbeitsprozesse, München 2016, S.250.

[3] Vgl. Comarch ([online] 2016), verfügbar unter: <https://www.comarch.de/fileadmin/produkte/CRM/pdf/Comarch_Whitepaper_Gamification_in_B2B.pdf>, Zugriff am 16.11.2016.

[4] Vgl. SAP ([online] 2016), verfügbar unter: https://go.sap.com/community.html, Zugriff am 16.11.2016.

[5]Vgl. engaginglab ([online] 2016), verfügbar unter:< http://engaginglab.de/gamificationmethodik/>, Zugriff am 13.11.16.

[6] Vgl. Stampfl, Nora S, Die verspielte Gesellschaft; Gamification oder Leben im Zeitalter des Computerspiels, 2012.

[7] Vgl. Uni-Oldenburg ([online] 2016): Einsatz von Gamification in Unternehmen mit dem Ziel Produktivitätssteigerung, verfügbar unter: http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~iug15/ga/produktivitaet.html, Zugriff am 13.11.16.